Beitrag des Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu bezüglich des gescheiterten Putschversuches / Erschienen in der Zeitung Al Jazeera

Berlin Büyükelçiliği 29.07.2016

Türkei: Die Nacht der einfachen Helden

Gegen 22:00 Uhr am Freitag, den 15. Juli, versuchten die Mitglieder einer Schläferzelle, die zu einer Terrororganisation gehören, in der Türkei einen Putsch durchzuführen, um die demokratisch gewählte Regierung zu stürzen.

Dieser Putsch wurde von einer Gruppe innerhalb der türkischen Streitkräfte organisiert, die mit der Terrororganisation Fethullah Gülen (FETÖ) in Verbindung steht.

Diese verräterischen Offiziere schossen aus Kampfflugzeugen auf Polizeistationen und ermordeten Dutzende von Polizisten und Polizistinnen, die das Volk schützen sollten.

Die von Mitgliedern der Terrororganisation geraubten F16-Kampfflugzeuge bombardierten das türkische Parlament während einer Sitzung.

Generalstabschef Hulusi Akar und viele hochrangige Generäle wurden von ihren eigenen Personenschutz als Geiseln genommen.
Die demokratischen Institutionen der Türkei wurden nahezu zeitgleich angegriffen.

Doch zu diesem Zeitpunkt geschah ein Wunder. Was danach passiert ist, war beispiellos.

Als das türkische Volk erkannte, dass die Demokratie in Gefahr war, reagierte es darauf entsprechend.

Als sich die Nachrichten über den Putsch über das soziale Netzwerk verbreiteten, ließen die Menschen alles stehen und liegen und gingen sofort auf die Straße.

Bis zur Ankunft des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Atatürk-Flughafen in Istanbul, strömten Hunderttausende Bürger auf die Straße und stellten sich den Soldaten entgegen, die mit schweren Panzerfahrzeugen, Panzern und Sturmgewehren ausgerüstet waren.

Die Beteiligten des Putsches, die den Befehl erhalten hatten, jeglichen Widerstand zu unterdrücken, feuerten aus Hubschraubern auf Zivilisten.

Während Zivilisten auf den Straßen ermordet wurden, erzürnten die Videoaufnahmen die Menschen noch mehr, die ganz offen zeigten, dass das Leben der eigenen Landsleute den Putschisten vollkommen gleichgültig war.

Die sozialen Netzwerke beschleunigten die Verbreitung der Nachrichten und innerhalb von wenigen Stunden versammelten sich Millionen türkischer Bürger in den Stadtzentren und forderten von Soldaten, sich in ihre Kasernen zurückzuziehen.

Innerhalb von fünf Stunden nach dem Putschversuch, wurden die Panzer, die auf die Straßen geschickt worden waren, um die Menschen einzuschüchtern, von Massen von türkischen Bürgern umringt, die auf diesen Eingriff in die demokratische Ordnung wütend waren.

Soldaten, die auf unschuldige Zivilisten geschossen hatten, legten ihre Waffen nieder und ergaben sich. So wurde der Putsch vereitelt.
Die Demokratie wurde von einfachen Bürgern geschützt, die sich versammelt hatten, um den Putsch aufzuhalten.

Alle im Parlament vertretenen politischen Parteien verurteilten den gescheiterten Putschversuch in Geschlossenheit und veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung.

Die türkische Demokratie hat sich wieder einmal bewährt.
Beim Widerstand gegen diesen Putschversuch spielten die türkischen Medien eine bemerkenswerte Schlüsselrolle.

Leider kamen bei dieser gewaltsamen Terroraktion 246 türkische Bürger um. 179 davon waren unschuldige Zivilisten, die sich tapfer den Panzern entgegengestellt hatten, um ihre demokratischen Rechte zu schützen. Dabei wurden mehr als 2.000 Bürger verletzt.
Gegen diejenigen, die im Putschversuch beteiligt waren, wird im Rahmen der Gesetze ermittelt.

Die Aussagen der Verhafteten und die Informationen von verschiedenen Nachrichtenagenturen belegen, dass dieser terroristische Putsch von der Terrororganisation Fethullah Gülen geplant wurde.

Seit mehr als 30 Jahren ermutigt Fethullah Gülen seine Anhänger, das Militär und den Justizapparat der Türkei zu infiltrieren.

Eine Geheimaufnahme von 1997 zeigt, wie Gülen seinen Anhängern anweist “Vermeidet, entdeckt zu werden, und dringt bis in die Kapillaren des Staates ein”.

Gülen, der heimlich diesen teuflischen und abscheulichen Plan ausgetüftelt hat, bildete ein breites Netzwerk von Schulen, NGOs und Unternehmen und infiltrierte die staatlichen Stellen, um die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen.

Gülen, nach dem bereits von den türkischen Behörden gefahndet wird, um ihn wegen Verschwörung vor Gericht zu stellen, lebt im Süden von Pennsylvania in den USA.

Die USA hat ihn bislang nicht in die Türkei ausgeliefert und verlängert weiterhin seine Aufenthaltsgenehmigung.

Das türkische Volk ist darüber zutiefst enttäuscht, dass die USA Gülen weiterhin Unterschlupf gewährt. Wir, als türkische Regierung, verlangen seine Auslieferung, um ihn vor Gericht zu stellen.

Seine Auslieferung in die Türkei ist die größte Erwartung des türkischen Volkes an die USA. Die Position der USA in dieser wichtigen Angelegenheit kann die zukünftige Beziehung zwischen diesen zwei wichtigen Verbündeten beeinträchtigen.

Die Terrororganisation Fethullah Gülen (FETÖ) betreibt in den USA Privatschulen, um seine subversiven Aktivitäten zu finanzieren.
Die Aktivitäten von Gülen gefährden die Stabilität und die verfassungsmäßige Ordnung des NATO-Partners Türkei.

Jede Unterstützung an Gülen und an seine Terrororganisation widerspricht dem Geist der Zusammenarbeit zwischen der Türkei und den USA.

Wir erwarten von den US-Behörden, dass sie ihrem NATO-Verbündeten Türkei Solidarität bekunden und sofortige Maßnahmen ergreifen, um die Aktivitäten von Gülen und seines Netzwerkes zu verbieten und dass sie Gülen an die Türkei ausliefern.

Atatürk

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