ERÖFFNUNGSREDE DES BOTSCHAFTERS DER REPUBLIK TÜRKEI, S. E. HERRN HÜSEYİN AVNİ KARSLIOĞLU, ANLÄSSLICH DER „TAGUNG FÜR JUGEND UND SPORT“ IN KÖLN AM 17. MÄRZ 2012

Berlin Büyükelçiliği 19.03.2012




        ERÖFFNUNGSREDE DES BOTSCHAFTERS DER REPUBLIK TÜRKEI, S. E. 
        HERRN HÜSEYİN AVNİ KARSLIOĞLU, ANLÄSSLICH DER "TAGUNG FÜR 
        JUGEND UND SPORT"
        IN KÖLN AM 17. MÄRZ 2012         



        Sehr verehrter Herr Minister Kılıç, 
        liebe Jugendlichen, werte Gäste,   

        „Wie glücklich ist der Mensch, der sein Werk vollbracht hat, bevor er das Greisenalter erreicht, bevor die Erde verdorrt und abgetragen ist. Denn eine schöne Pflanze gedeiht niemals auf kargem Boden.   

        Sage nicht, das mache ich morgen. Denn viele Morgen sind bereits vergangen. Lass die Zeit der Saat nicht verstreichen, sei wachsam!“   

        Ich habe meine Rede mit einem an die Jugend gerichteten Rat Mevlanas begonnen, der einen unvergänglichen Wert in unserer Geisteswelt darstellt. Diese Jugend ist der Grund für unser Treffen am heutigen Tag. Ich freue mich sehr, Sie alle hier in Köln sehen und als Gäste begrüßen zu dürfen. Seien Sie herzlich willkommen!   

        Liebe Jugend, um es mit Mevlanas Worten zu sagen, befindet Ihr Euch sozusagen in der Zeit der Saat. Eure Großväter und Väter kamen vor 50 Jahren mit zwei Bündeln auf dem Rücken und Hoffnungen in ihren Herzen an den Bahnhöfen Deutschlands an und haben mit ihrem Fleiß ihren Lebensunterhalt verdient und zum weiteren Wachstum Deutschlands beigetragen. Der eigentliche Grund, der sie in die Fremde führte, ging jedoch darüber hinaus. Sie hatten die Zukunft ihrer Kinder, das heißt Eure Zukunft vor Augen. Sie wollten, dass Ihr eine gute Bildung und Erziehung erhaltet. Sie wünschten sich, dass Ihr in den Fabriken, in denen sie als Arbeiter angestellt waren, als Führungskräfte tätig werden würdet. Sie haben die Sehnsucht nach ihren Kindern, die sie in der Heimat zurückgelassen haben, unterdrückt und wollten, dass ihre Kinder Beamte und Ingenieure werden, die ihrer Heimat von Nutzen sind.   

        Ich sage Euch das alles nicht als Außenstehender. Auch ich habe meine Kindheit und frühe Jugend als einer von Euch in Deutschland verbracht. Am Abendbrottisch habe ich Freud und Leid einer Familie erlebt, die sich in den 1960er Jahren auf den Weg nach Deutschland gemacht hatte, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ihren Kindern eine gute Zukunft zu bieten, und sie in einer Atmosphäre von Freiheit und Demokratie zu erziehen. Ich war ein Kind, das sich große Mühe gegeben hat, mit seinen Klassenkameraden mithalten zu können. Gleichzeitig war ich ein Kind, das abends neben seinem Vater dessen Ratschlägen über die Werte, die uns ausmachen, gelauscht hat, und deren Bedeutung ich erst heute zu begreifen beginne. Daher denke ich, dass ich besser verstehe, was Ihr heute fühlt.   

        Ja, heute ist die Zeit, in der wir nicht mehr sagen dürfen „das machen wir morgen“, heute ist die Zeit, in der wir die Früchte ernten, die unsere Mütter und Väter gesät haben. Liebe Jugend, unsere Erwartungen an Euch sind groß. Wir sehen die Dinge mit Euren Augen und versetzen uns in Eure Lage. Gemeinsam werden wir daran arbeiten, dass Ihr in der deutschen und in anderen europäischen Gesellschaften eine soziale Stellung und einen Status erreicht, der Eurem Beitrag zu diesen Gesellschaften entspricht. Wir werden versuchen, dies mit der Beteiligung der Deutschen und anderer Gesellschaften wie der französischen, britischen, niederländischen, dänischen bis hin zur amerikanischen und australischen zu verwirklichen. Sollte das Leben ein Spiel sein, bei dem man nach dem Erlernen der Regeln keine Zeit mehr zum Spielen hat, dann wird sich, wenn dieses Spiel gemeinsam gespielt wird, Euer Weg abkürzen und es wird uns möglich sein, in dieser sich schnell verändernden Welt Neues dazuzulernen. Ich wünsche mir, dass solche Aktivitäten, die Euch zusammenbringen, fortgesetzt und institutionalisiert werden. Lasst uns durch diese und ähnliche Unternehmungen gemeinsam nach Wegen suchen, wie Ihr einen noch größeren Beitrag für die hiesige türkische Gemeinschaft leisten könnt, deren Mitglied Ihr alle seid, und für die Bevölkerung in der Türkei und den Gesellschaften, in denen Ihr lebt. Zu ermöglichen dass Ihr diesen, beginnend mit der vorschulischen und schulischen Erziehung, in einer gleichberechtigten und fairen Atmosphäre leistet, in der Ihr Euch eine sichere Zukunft vorstellen könnt, ist meine vorrangige Aufgabe, Aufgabe der Botschaft der Republik Türkei und der 13 Generalkonsulate in Deutschland sowie anderer Vertretungen der Republik Türkei in Europa. Dessen könnt Ihr Euch sicher sein.   

        Unter diesen Jugendlichen sehe ich zukünftige deutsche Führungskräfte und Politiker, führende französische Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft, niederländische Unternehmer und dänische Meinungsführer, allesamt türkischer Herkunft. Ich bin mir sicher, dass Ihr meine diesbezügliche Erwartung und Prognose nicht enttäuschen werdet.   

        In der Überzeugung, dass aus dieser Begegnung fruchtbare Ergebnisse hervorgehen werden, umarme und grüße ich Euch herzlich.  


 

Atatürk

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